Waffenschrank auswählen
Die Zahl der legalen Waffenbesitzer nimmt in den letzten Jahren stetig zu, weshalb auch der Absatz an Waffenschränken steigt. Egal ob man nun eine Waffensachkundeprüfung als Sportschütze ablegt oder sich entschließt das Grüne Abitur, den Jagdschein, abzulegen. Die vorgeschriebene, gesetzliche Waffenaufbewahrung gehört zu den Ausbildungsinhalten. Allerdings wurden hier 2017 einige Änderungen vorgenommen.
Die erheblichste Änderung war die Anhebung der früher erforderlichen Schutzklasse. Früher war der unter Jägern als Jägerschrank bekannte A-Schrank mit B-Innenfach ausreichend. Jedoch muss seit dem 06.07.2017 ein Waffenschrank mindestens die Schutzstufe 0 aufweisen.
Doch Alt-Besitzer eines Waffenschrankes können aufatmen. Aus formaljuristischer Sicht gilt für alte A-, B- Schränke oder Kombinationen ein Bestandsschutz. Dieser gilt für alle bei der Waffenbehörde bis zum 06.07.2017 angemeldeten Tresore.
Jeder Besitzer eines unter Bestandschutz fallenden Schranks muss für sich entscheiden, ob er einen neuen Waffenschrank mit den aktuell bestehenden Anforderungen erwerben möchte.
Überblick: Aufbewahrungsmöglichkeiten Waffenschrank
Widerstandsgrad | Beschreibung | Zusatzinformationen |
---|---|---|
0 | Mehr als 10 Langwaffen und bis zu 5/10 Kurzwaffen und Munition | Wenn das Schrankgewicht über 200kg oder entsprechend Verankert ist = 10 Kurzwaffen. Liegt es darunter dürfen nur 5 Kurzwaffen darin aufbewahrt werden |
1 | Mehr als 10 Langwaffen und mehr als 10 Kurzwaffen und Munition | |
M (Stahlblechschrank mit Schwenkriegelschloss) | Munition | |
Verschlossenen Behältnis (ohne Klassifizierung) | Freie Waffen und dazugehöre Munition |
Daher werden die A- und B-Schränke noch massiv beworben, mit teils unschlagbaren Preisnachlässen und Angeboten. Allerdings sollte man sich nicht täuschen lassen! Diesen Schrank wird man nach oben genanntem Stichdatum nicht mehr bei der zuständigen Waffenbehörde anmelden können. Hiermit ist auch der rapide Preisverfall zu begründen.
Die Aufbewahrungsmöglichkeiten bis zum 06.07.2017
Sicherheitsstufe | Beschreibung | Zusatzinformationen |
---|---|---|
Sicherheitsstufe A | Bis zu 10 Langwaffen, keine Munition | |
Sicherheitsstufe A mit Innentresor aus Stahlblech | Bis zu 10 Langwaffen, Munition im Innentresor | |
Sicherheitsstufe A mit Innentresor B | Bis zu 10 Langwaffen im A-Teil und bis zu 5 Kurzwaffen sowie Lang- und Kurzwaffenmunition im B-Teil | Im B-Innentresor dürfen allerdings nicht Kurzwaffen mit der dazugehörigen Munition gelagert werden |
Sicherheitsstufe B | Mehr als 10 Langwaffen und bis zu 5/10 Kurzwaffen, keine Munition | Wenn das Schrankgewicht über 200kg oder entsprechend Verankert ist = 10 Kurzwaffen. Liegt es darunter dürfen nur 5 Kurzwaffen darin aufbewahrt werden |
Sicherheitsstufe B mit Innentresor aus Stahlblech | Mehr als 10 Langwaffen und bis zu 5/10 Kurzwaffen, keine Munition | Wenn das Schrankgewicht über 200kg oder entsprechend Verankert ist = 10 Kurzwaffen. Liegt es darunter dürfen nur 5 Kurzwaffen darin aufbewahrt werden |
In diesem Fall bleibt nichts anderes übrig, als einen Waffenschrank der Schutzstufe 0 oder 1 anzuschaffen. Diese bieten jedoch gegen die früher üblichen Schränke einen Vorteil. Die Munition darf direkt bei den Waffen gelagert werden. Man muss sie nicht in einem separaten Fach oder gar anderen Schrank verstauen.
Selbst bei dem früher beliebten Jägerschrank war es etwas aufwendiger. Hier lautete das Stichwort: Überkreuzaufbewahrung. Man lagert die Munition für die Kurzwaffen( im Innentresor) im A-Teil und die Munition für die Langwaffen (im A-Teil) im B-Innenfach.
Möchte man Dokumente oder Wertsachen zu Hause lagern, kann die Anschaffung eines nun so günstigen Altmodells lohnenswert sein.
Bei neueren Modellen schlägt sich der höhere Widerstandsgrad auch im Gewicht aus. Eine Befestigung an der Wand ist deshalb nicht erforderlich. Wegen dem hohen Gewicht ist es ebenfalls zu empfehlen, dass man die Lieferung bis zum Aufstellungsort angibt. Die Lieferung kostet meist einen Aufpreis, trotzdem ist das lohnenswert. Man sollte sich gut überlegen, ob man selbst dazu in der Lage ist, einen Waffenschrank von mehreren 100 Kilogramm über Treppen zu transportieren. Speditionen haben mit dem Transport schwerer Waffenschränke Erfahrung. Was für den Laien ein schier unüberwindbares Hindernis darstellt, ist für sie der Alltag.
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