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Wandfliesen verlegen

 

 

wandfliesenImmer wieder wird man als Heimwerker mit dem Thema Wandfliesen verlegen konfrontiert. Mit ein wenig Übung und Geduld ist das durchaus ein Projekt, welches der geübte Heimwerker problemlos selbst bewerkstelligen kann.

Aber Vorsicht! Mit zwei linken Händen wird der Versuch  Fliesen zu verlegen schnell zu einem teuren Fiasko. Desweiteren sollte man mit großer Sorgfalt vorgehen, denn nachträgliche Korrekturen sind nur sehr beschränkt möglich.

Was brauche ich zum Fliesen verlegen?

Um Wandfliesen zu verlegen ist eine Grundausstattung unerlässlich. Natürlich benötigt man zu aller erst Wandfliesen, Fliesenkleber und Masse zum Verfugen. Desweiteren:

  • Fliesenschneider
  • Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe
  • Spachtel
  • Schwamm
  • Wasserwaage
  • Richtlatte
  • Fliesenprofile

Werkzeuge wie Besen etc. führen wir hier nicht speziell auf.

Die Richtlatte ist im Vorfeld nötig, um zu überprüfen, ob der Untergrund eben ist. Unebenheiten können zwar geringfügig mit dem Fliesenkleber ausgeglichen werden. Dies allerdings nur im Bereich weniger Millimeter möglich. Sollten die Unebenheiten größer ausfallen, muss man vor dem Verlegen den Untergrund mit Ausgleichsmasse behandeln.

Zum Vorgehen: Wandfliesen verlegen

Der Zeitaufwand hierfür beträgt circa 3 Stunden pro m2. Dies ist allerdings nur ein grober Richtwert!

Zuerst beseitigt man alle Unebenheiten. Hierfür ist die oben bereits erwähnte Richtlatte unerlässlich!

Mit ihr werden Wände und Boden geprüft, schließlich sitzen die Fliesen auf dem Boden auf.

ReihenfolgeArbeitsschritt
Schritt 1Wandfliesen kaufen
Schritt 2Vorbereitungen im Raum
Schritt 3Wandfliesen vorbereiten
Schritt 4Fliesenkleber auftragen
Schritt 5Aussparungen an den Kacheln anfertigen
Schritt 6Kacheln schneiden oder bohren
Schritt 7Fliesenprofile einsetzen
Schritt 8Verfugen

Wandfliesen kaufen

Natürlich steht zu aller erst die Auswahl der Fliesen. Hier gibt es die unterschiedlichsten Größen und Formen. Flache, glatte Fliesen sind hierbei jedoch am einfachsten zu verlegen. Auch bei kleineren Fliesen fallen kleine Ungenauigkeiten nicht auf. Große Fliesen mit Struktur sind jedoch in der Verlegung anspruchsvoller.

Allerdings sollte man auf den Verwendungszweck genau achten! Verlegt man die Fliesen im Freien, müssen diese unbedingt frostsicher sein. Andernfalls können bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oder darunter Sprünge entstehen.

Im Innenbereich unterliegt man allerdings keinen Einschränkungen. Hier kann man auch getrost Fliesen verlegen, welche für den Außenbereich vorgesehen sind. Hier entscheidet rein der Geschmack!

Vorbereitungen im Raum

wandfliesen kuecheBesteht der der Untergrund aus Gipskartonplatten müssen Risse und Fugen mit Spachtelmasse im Vorfeld beseitigen. Hierbei empfiehlt sich  die Platten mit Tiefengrund zu behandeln. Er schützt den Untergrund und er ist dadurch auch vor Nässe geschützt. Ebenso sollte man Türen und Fenster mit Folie abkleben. Hierfür kann man auch alte Tücher oder ähnliches verwenden. Dadurch vermeidet man langwierige Reinigungsaktionen und unansehnliche Flecken. Der Raum und die verschiedenen Untergründe fegt man vor dem Verlegen ab.

Um ein Fliesenbild zu erstellen, muss es vorab geplant werden. Hiermit kann man auch den Materialverbrauch besser einschätzen. Der Dusch- und Badbereich sollte ausgespart werden bis diese eingebaut sind. Daher empfiehlt es sich mit dem Fliesen erst zu beginnen, wenn diese bereits installiert sind. An den Rohrauslässen sollten Dichtmanschetten angebracht werden. Auch selbstklebendes Dichtungsband sollte in den Ecken verwendet werden. Auch der Bereich um Dusche und Badewanne (ca. 10cm) versieglt man mit Flüssigabdichtung.

Den Bereich auszumessen ist mit einem Laser sehr einfach, allerdings ist es auch mit einem Gliedermaßstab (Zollstock) möglich. Bei der Flüssigabdichtung sollte man sich immer an die Anleitung des Herstellers halten. Mit der Dichtungsmasse auch die Dichtmanschetten und das Dichtungsband mit einbetten.

Wandfliesen vorbereiten

Die Fliesen sollte man immer aus mehreren Packungen mischen. So vermeidet man ungewollte Muster. Im Anschluss den Fliesenkleber an mischen. Die Reifezeit und das Mischverhältnis stehen in der Regel auf der Packung und sollten unbedingt eingehalten werden.  Mit dem Verlegen beginnt man an den Abflussrohren des Waschbeckens. So entsteht ein symmetrischer Fugenverlauf.

Fliesenkleber auftragen

Mit der Glättekelle wird nun der Fliesenkleber auf der Wand aufgebracht. Die Zahnung muss zur Fliese passen. Als Faustregel gilt hierbei: umso größer die Fliese, umso gröber die Zahnung. Anschließend wird die Fliese aufgebracht. Durch kleine, gegenläufige Bewegungen beim Anpressen verteilt sich der Kleber gleichmäßig unter der Fliese. Die nächste Fliese wird bündig angesetzt und von der bereits angebrachten weggezogen. Somit vermeidet man, dass Kleber aus der Fuge gepresst wird. Mit Fliesenkeilen wird die Fliese zum Boden gesichert. Mit der Wasserwaage wird anschließend geprüft, ob die Fliesenreihe gerade ist. Zwischen den Fliesen können Abstandshalter eingebracht werden. Damit ist garantiert, dass die Fugen immer gleichmäßig sind. Überflüssigen Kleber sollte man sofort entfernen. Ist er angetrocknet, ist das Entfernen sehr mühselig und langwierig. Fliesen verlegt man immer reihenweise an einer Wand.

Aussparungen an den Kacheln anfertigen

Sollten Aussparungen nötig sein, muss man diese genau ausmessen und auf die Fliese übertragen. Ideal ist hierfür ein wasserlöslicher Filzstift. Diesen wischt man anschließend einfach ab. Dabei ist er aber besser zu sehen als ein Bleistift. Zum Ausschneiden benötigt man nun den aufgeführten Winkelschleifer mit Diamanttrennblatt. Mit diesem wird die Aussparung ausgeschnitten. Hierbei immer eine Unterlage verwenden, zum Beispiel eine Hartschaumplatte. Ein übrig gebliebenes Gipskartonstück geht aber ebenso.

Fliesen schneiden oder bohren

Einfache Schnitte schneidet der Fliesenschneider. Mit ihm ist es sehr einfach gerade Schnitte zu erstellen. Mit dem Winkelschleifer werden diese nicht so gleichmäßig. Für Löcher in den Fliesen verwendet man einen entsprechenden Bohrkranz. Sollte man größere Projekte verfolgen, ist diese Anschaffung sehr zu empfehlen. Wenn man diese Investition vermeiden möchte, kann man auch Steinbohrer verwenden. Dabei ist aber das Hammerwerk unbedingt abzustellen. Sonst werden die Fliesen unweigerlich brechen. Die Kneifzange verwendet man für Aussparungen an den Rändern. Dafür ist allerdings ein wenig Übung nötig. Sollte man dabei unsicher sein, ob man dieses Wagnis eingehen möchte, sollte man wieder auf den Winkelschleifer mit Diamanttrennblatt zurückgreifen.

Fliesenprofile einsetzen

Für Kanten empfiehlt sich die Verwendung Fliesenprofilen. Diese sind sehr dekorativ und in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich. Zudem ist es mit diesen sehr einfach einen schönen Abschluss anzufertigen. Hierfür müssen sie genau zugeschnitten werden. Erst wenn diese angepasst sind den Kleber auftragen und das Profil eindrücken. Sollte es an einem Vorsprung verwendet werden, wird erst danach die Fliesenbreite ausgemessen. Die Schnittkanten immer der Fliesen an die Wand ausrichten. Die Profile werden immer auf Gärung geschnitten. Keinesfalls dürfen sie sich überlappen! Auch zwischen den Profilen und den Fließen den Fugenabstand einhalten.

Auch wenn im Video die Aussparung der Badewanne und der Dusche empfohlen wird, raten wir dazu diese vor dem Verlegen der Fliesen zu installieren. So erspart man sich das Auslassen dieser Bereiche. Ebenfalls muss nicht mehrmals mit dem eigentlichen Fliesen beginnen.

Verfugen

wandfliesen badezimmerDies ist der letzte Arbeitsschritt. Dies soll heißen, dass das Verfugen erst als letzter Arbeitsschritt auch erst nach dem Verlegen der Bodenfliesen erfolgt. Wie auch den Fliesenkleber sollte man den Fugenmörtel nach den exakten Packungsangaben an mischen. Zum Auftragen sollte man ein Fugenbrett verwenden. Beim Auftragen sollte man die Fugen mehrmals in verschiedenen Richtungen über die Fuge auftragen. Dies garantiert, dass er optimal in die Fugen eingepresst wird. Nach dem Auftragen sollte man darauf achten, möglichst wenig Fugenmörtel auf den Fliesen zu belassen. Nachdem er angetrocknet ist, entfernt man den überschüssigen Mörtel mit einem Fliesenwaschbrett. Dafür kann man auch einen Schwamm verwenden. Angetrocknet ist der Mörtel, wenn er matt und hell ist.

Den Schwamm sollte man immer wieder auswaschen, wobei er allerdings nicht zu nass sein darf, da man sonst die Fugen wieder auswäscht. Man wischt solange über die Fliesen bis sie wieder richtig sauber sind.

Die Fugen auf der Ecke und zur Badewanne oder Duschwanne werden mit elastischem Sanitärsilikon verfugt. Das Silikon muss gleichmäßig und blasenfrei aufgetragen werden. Direkt im Anschluss werden diese mit dem Fugenglätter abgezogen. Mit einer starken Mischung aus Wasser und Spülmittel kann man dies auch von Hand machen. Hierzu die Finger in die Mischung eintauchen und die Fugen abziehen.